MY FF935 Klapphelm im Test: Günstiger Preis mit gefährlichen Schwächen?

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Der MY FF935 Klapphelm im Test. Günstiger Preis, aber fragliche ECE 22.06 Zertifizierung und kein Anti-Fog. Lies den ganzen Testbericht!

Heute knöpfen wir uns einen Helm vor, der auf dem Papier viel für wenig Geld verspricht: den MY FF935. Als Klapphelm mit Doppelvisier und angeblicher Top-Zertifizierung zielt er klar auf Touren- und Alltagsfahrer mit schmalerem Budget. Ich hab mir die verfügbaren Daten mal ganz genau angeschaut, um für euch herauszufinden, ob das ein echtes Schnäppchen oder doch nur heiße Luft ist. Hier kommt mein ungeschminkter Check zum MY FF935 Klapphelm im Test.

Kurzfazit zum MY FF935 für Eilige

Stärken Schwächen
Praktischer Klapphelm-Mechanismus 💰 ECE 22.06 Zertifizierung unklar und nicht belegt ⚠️
Integriertes Sonnenvisier (Doppelvisier) Kein Anti-Fog-Visier oder Pinlock-Vorbereitung
Solider Preis um die 70 Euro Material unklar (ABS oder Polycarbonat?)
Vorbereitet für Kommunikationssysteme Mit ca. 1.7 kg kein Leichtgewicht
Nachgewiesene DOT-Zertifizierung Marke „MY“ ist eher unbekannt
Brillenfreundliche Polsterung  

Kurzum: Für Schönwetter-Fahrer und Einsteiger, die einen günstigen Klapphelm mit Sonnenblende suchen, kann der MY FF935 eine Option sein. Wer aber Wert auf eine garantierte ECE-Norm und beschlagfreie Sicht bei jedem Wetter legt, sollte die Finger davonlassen. Klingt interessant? Dann lass uns jetzt ins Detail gehen.

  • Bleiben Sie auf der Straße geschützt mit diesem hochwertigen Klapphelm, der zu Ihrer Sicherheit nach ECE R 22.06 zugelas…
  • Die hochfeste ABS-Schale mit hochdichtem Puffer-EPS sorgt für maximale Stoßdämpfung.
  • Das bequeme Innenfutter hält Sie bei Langstreckenfahrten trocken und behaglich.

Auspacken & erster Eindruck

Stell dir vor, du holst den MY FF935 aus dem Karton. Was dich erwartet, ist ein Helm in Mattschwarz, der auf den ersten Blick solide wirkt. Mit einem Gewicht von 1,7 Kilogramm, das in den Daten angegeben wird, gehört er nicht zu den Fliegengewichten, liegt aber für einen Klapphelm in dieser Preisklasse im Rahmen. Man spürt, dass es sich um einen Helm aus ABS-Kunststoff handelt – ein Standardmaterial, das seinen Job erledigt. Der Klappmechanismus für das Kinnteil und der Schieber für die Sonnenblende fühlen sich laut Beschreibung funktional an. Für rund 70 Euro macht er erstmal keinen schlechten Eindruck.

Anprobe und Anpassung

Der beste Helm nützt nichts, wenn er nicht passt. Der MY FF935 wird in einer breiten Größenauswahl von XS bis XXL angeboten, da sollte für fast jeden Kopf was dabei sein. Ein großes Plus, das in den Daten erwähnt wird: Die Wangenpolster sind brillenfreundlich gestaltet. Wenn du also wie ich mit Sehhilfe unterwegs bist, ist das ein echter Komfortgewinn. Das Innenfutter ist herausnehmbar und waschbar – absolut notwendig nach einer schweißtreibenden Sommertour. Was mir besonders auffällt, ist die Vorbereitung für Kommunikationssysteme. Unter den Polstern gibt es Aussparungen für die Lautsprecher eines Headsets. Das macht die Nachrüstung deutlich einfacher.

Die Eigenschaften im Detail (laut Hersteller und Quellen)

Lass uns mal anschauen, was der Helm laut Datenblatt so alles kann.

Sicherheit – Das Herzstück jedes Helms

Hier wird’s direkt kompliziert. Der Hersteller wirbt groß mit einer ECE 22.06 Zertifizierung. Das ist der neueste und strengste europäische Sicherheitsstandard. Das Problem? In den technischen Details der Quellen findet sich dafür kein handfester Beleg. Nachgewiesen ist hingegen die amerikanische DOT-Zulassung (FMVSS 218). Die ist auch nicht schlecht, aber eben nicht der versprochene Top-Standard aus Europa. Die Helmschale besteht laut Beschreibung aus ABS, an anderer Stelle ist von „Advanced Polycarbonate Composite“ die Rede. Polycarbonat wäre hochwertiger. Diese Unklarheit hinterlässt einen faden Beigeschmack. Für die Dämpfung sorgt ein Multi-Density-EPS-Liner, also eine Innenschale aus Styropor mit unterschiedlichen Härtegraden, was heute Standard ist.

Funktionen & Komfort

Das Klappsystem lässt sich mit einem einzigen Knopf bedienen, was super praktisch ist, wenn du an der Tankstelle mal kurz Luft brauchst oder was trinken willst, ohne den ganzen Helm abzusetzen. Das Doppelvisier-System ist ein klares Highlight: Außen ein klares, kratzfestes Visier und innen eine herunterklappbare Sonnenblende. Gerade auf langen Touren mit wechselnden Lichtverhältnissen ist das Gold wert. Für Frischluft sorgt ein Belüftungssystem mit Kanälen in der Innenschale. Ein entscheidender Haken: Dem Hauptvisier fehlt eine Anti-Fog-Beschichtung oder eine Vorbereitung für ein Pinlock-Innenvisier. Bei Kälte oder Regen wird dir das Visier also ziemlich sicher beschlagen.

Specs entlarvt: Was steckt wirklich hinter den Zahlen?

Kommen wir zur unbequemen Wahrheit. Marketing-Sprüche sind das eine, die Realität auf der Straße das andere. Die größte Baustelle beim MY FF935 ist die Sache mit der Zertifizierung. ⚠️ Mit „ECE 22.06 Certified“ zu werben, es aber in den offiziellen Daten nicht belegen zu können, ist bestenfalls irreführend und schlimmstenfalls ein Sicherheitsproblem. Du kaufst einen Helm im Glauben, den höchsten Schutz zu haben, bekommst aber „nur“ den nachgewiesenen DOT-Standard. Für Fahrten in Europa, wo die ECE-Norm Pflicht ist, ist das ein No-Go, falls die Zertifizierung wirklich fehlt.

Die zweite Unklarheit betrifft das Material. Ist es nun einfaches ABS oder ein hochwertigerer Polycarbonat-Mix? Das hat direkten Einfluss auf Gewicht und Schutzwirkung. Ohne klare Angabe kauft man hier die Katze im Sack. Und auch wenn ein Doppelvisier toll ist – das Fehlen einer Anti-Beschlag-Lösung macht den Helm für Fahrten im Frühling, Herbst oder bei Regen fast unbrauchbar. Da hilft dann nur Visier auf und Zugluft ertragen.

Vergleichstabelle: MY FF935 im Überblick

MerkmalSpezifikation laut DatenRealistische Einschätzung
HelmtypKlapphelm (Modular)✅ Praktisch für Touren- und Stadtfahrer.
ZertifizierungECE 22.06 & DOT❌ ECE 22.06 ist fraglich! Nur DOT scheint sicher belegt. Ein großes Manko.
VisierKratzfestes klares Visier❌ Kein Anti-Fog / keine Pinlock-Vorbereitung. Bei Kälte/Nässe problematisch.
SonnenblendeIntegriert, herunterklappbar✅ Ein klares Komfort-Plus in dieser Preisklasse.
MaterialABS / Advanced Polycarbonate Composite🤔 Unklare und widersprüchliche Angaben.
Gewichtca. 1.7 kgSpürbar, aber für einen günstigen Klapphelm im Rahmen.
ExtrasBrillenfreundlich, Headset-Vorbereitung✅ Durchdachte Details, die den Alltag erleichtern.

Vergleich mit Konkurrenten

In den Unterlagen wird der MY FF935 mit dem ILM 953 verglichen. Der Hauptunterschied ist laut Daten, dass der ILM 953 bereits ein Bluetooth-Headset fest verbaut hat. Der MY FF935 ist hingegen nur dafür vorbereitet. Das gibt dir die Freiheit, selbst zu entscheiden, welches System du einbauen möchtest. Wenn du auf der Suche nach einem guten Kommunikationssystem bist, findest du hier einen Artikel über die besten Motorrad-Headsets im Vergleich. Der ILM scheint also eine All-in-One-Lösung zu sein, während der MY FF935 dir mehr Flexibilität lässt – vorausgesetzt, du kannst mit seinen Schwächen leben.

Preis-Leistung

Mit einem Preis von rund 70 Euro ist der MY FF935 extrem günstig. 💰 Für dieses Geld bekommst du einen Klapphelm mit integrierter Sonnenblende und DOT-Zertifizierung. Das ist an sich ein fairer Deal. Der Haken ist, was du dafür *nicht* bekommst: eine garantierte ECE-Zertifizierung und ein beschlagfreies Visier. Wenn du also nur bei bestem Wetter fährst und die DOT-Norm für dich ausreicht, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis gut. Sobald du aber höhere Ansprüche an Sicherheit und Allwettertauglichkeit stellst, relativiert sich der günstige Preis schnell.

Persönliches Fazit & Empfehlung

Also, für wen ist der MY FF935 nun der richtige Deckel? Und wer sollte lieber die Finger davonlassen?

✅ Klare Empfehlung für:

  • Einsteiger und Gelegenheitsfahrer: Wenn du nur bei Sonnenschein am Wochenende eine Runde drehst und einen praktischen Klapphelm für kleines Geld suchst.
  • Stadtpendler: Für kurze Strecken in der Stadt, wo das Hochklappen an der Ampel praktisch ist und die fehlende Anti-Fog-Funktion weniger ins Gewicht fällt.
  • Preisbewusste Bastler: Die sich zutrauen, selbst ein Headset zu verbauen und mit den Kompromissen leben können.

❌ Eher nicht geeignet für:

  • Ganzjahresfahrer: Das fehlende Anti-Fog-Visier ist ein klares Ausschlusskriterium für Fahrten bei Kälte und Nässe.
  • Sicherheitsbewusste Fahrer: Wer auf die ECE 22.06 Norm besteht, sollte einen Bogen um diesen Helm machen, solange die Zertifizierung nicht eindeutig nachgewiesen ist.
  • Tourenfahrer auf großer Reise: Hier würde ich auf ein bewährtes Modell mit besserer Ausstattung und klarer Zertifizierung setzen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum MY FF935

  • Ist der Helm wirklich nach ECE 22.06 zertifiziert?
    Die Werbung behauptet es, die technischen Daten belegen es aber nicht eindeutig. Sicher belegt ist nur die amerikanische DOT-Norm. Hier herrscht also Unklarheit. ⚠️
  • Kann ich ein Kommunikationssystem einbauen?
    Ja, der Helm hat auf beiden Seiten im Kinnbereich spezielle Aussparungen für die Lautsprecher eines Motorrad-Headsets. Der Einbau sollte also problemlos möglich sein.
  • Ist der Helm für Brillenträger geeignet?
    Ja, die Quellen heben hervor, dass die Wangenpolster für Brillenbügel ausgespart und somit brillenfreundlich sind.
  • Beschlägt das Visier schnell?
    Ja, das ist sehr wahrscheinlich. Da weder eine Anti-Fog-Beschichtung noch eine Pinlock-Vorbereitung erwähnt werden, wird das Visier bei kühlen Temperaturen oder Regen schnell beschlagen.
  • Wie schwer ist der MY FF935?
    Die Produktinformationen geben ein Gewicht von ca. 1.700 Gramm (1,7 kg) an.
  • Aus welchem Material besteht die Helmschale?
    Die Angaben sind widersprüchlich. Es wird sowohl von ABS-Kunststoff als auch von einem „Advanced Polycarbonate Composite“ gesprochen. Was genau man bekommt, ist unklar.