Tipps zur Auswahl des idealen Motorradhelms

Die Wahl des perfekten Motorradhelms ist für jeden Biker ein entscheidender Moment – und das aus gutem Grund. Ein Helm schützt nicht nur das Leben bei einem Unfall, sondern beeinflusst auch das Fahrgefühl und den Komfort spürbar. Obwohl es auf den ersten Blick so aussieht, als sei der Helm allein durch seine Optik oder den Preis bestimmt, spielen andere Faktoren eine noch größere Rolle. Wie trifft man also eine Entscheidung, die sowohl Sicherheit als auch Tragekomfort vereint? Wir erklären hier, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten und wie Sie typische Fehler vermeiden können.

Welche Helm-Bauart passt zu Ihrem Fahrstil? – Überblick über die gängigsten Typen

Der allererste Schritt auf der Suche nach dem idealen Motorradhelm ist die Wahl der Bauart. Die am Markt verfügbaren Modelle lassen sich hauptsächlich in vier Kategorien einteilen: Halbschalenhelm, Jethelm, Integralhelm und Klapphelm. Jede Variante bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich, die den Schutz und die Alltagstauglichkeit betreffen.

Halbschalenhelme sind heutzutage eher selten geworden, da sie nicht den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Vor allem die fehlende Abdeckung von Nacken und Ohren erhöht das Risiko. Halbschalenständer punkten allenfalls mit einem luftigen Gefühl und leichter Bauweise bei Kurzstrecken.

Jethelme bieten eine Mischung aus Offenheit und Schutz, sie ähneln den Helmen der Jet-Piloten. Sie umschließen die Ohren vollständig und sind oft mit einem Visier ausgestattet, schirmen aber das Kinn komplett ab. Aufgrund der fehlenden Kinnabdeckung sind sie vor allem für niedrige Geschwindigkeiten geeignet.

Integralhelme gelten als der beste Allrounder. Sie schützen Kopf, Kinn und Gesicht umfassend und sind daher für schnelle Fahrten ideal. Ein beliebter Spezialfall sind die Klapphelme, die sich durch ein praktisches, nach oben schwenkbares Kinnteil auszeichnen – optimal für Pausen und Alltag. Marken wie Schuberth, AGV, Arai und Bell bieten eine breite Auswahl hochwertiger Integralhelme mit innovativen Features.

• 🔹 Halbschalen: Leicht, luftig, aber weniger sicher
• 🔹 Jethelme: Schutz für Stirn und Ohren, offenes Kinn
• 🔹 Integralhelme: Komplettschutz, ideal für schnelle Touren
• 🔹 Klapphelme: Kombiniert Schutz und Komfort, vielseitig

Auch wenn der Helm optisch noch so gut passt, muss er in erster Linie zur Art des Fahrens passen, um keine Kompromisse bei Sicherheit und Komfort zu machen. Zahlreiche Tests, unter anderem von topmodernen Modellen der Hersteller Shoei oder Bell, zeigen, wie unterschiedlich sich verschiedene Helmtypen bei Crashs verhalten.

Perfekte Passform: Wie Sie den optimalen Sitz Ihres Motorradhelms finden

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Sicherheit ist eine präzise Passform. Ein Helm, der zu locker sitzt, verliert bei einem Aufprall seine Schutzwirkung. Umgekehrt kann ein zu enger Helm schnell unangenehm werden und den Fahrer ablenken.

Zur Ermittlung der richtigen Größe messen Sie mit einem Maßband den Kopfumfang etwa 2 cm oberhalb der Augenbrauen. Diese Maße sollten Sie anschließend mit den Größentabellen der Hersteller abgleichen, denn eine „M“-Größe bei AGV kann bei Schuberth durchaus anders sitzen.

• 📏 Kopfumfang messen: Wichtig für Basis
• 🧠 Helmprobe: Aufsetzen, 10 Minuten probeweise tragen
• 🔄 Bewegungstest: Helm sollte nicht wackeln, aber auch nicht drücken
• 👍 Komfort prüfen: Auch nach längerer Fahrt angenehm
• 🔒 Sicherheitsfeatures wie MIPS berücksichtigen

Das sogenannte MIPS-System (Multi-directional Impact Protection System) ist eine revolutionäre Innovation aus der Helmtechnik, die zusätzliche Sicherheit bei schrägen Aufprallwinkeln bietet. Viele Speicher-Schuberth- und Bell-Modelle verfügen inzwischen über diese Technologie.

Wer schon einmal den Fehler gemacht hat, einen schlecht passenden Helm zu nutzen, kennt das unangenehme Gefühl von Druckstellen bis hin zu Kopfschmerzen bei langen Touren. Ein ergonomisch geformter Innenraum zusammen mit hochwertigen Polstern macht den entscheidenden Unterschied.

Fokus auf Sicherheit: Zertifizierungen und Schutzmerkmale nicht vernachlässigen

Alle Motorradhelme, die offiziell in der EU verkauft werden, müssen die ECE 22.05 oder mittlerweile die europäische Norm ECE 22.06 erfüllen. Diese Richtlinien sichern eine Mindestqualität für den Schutz bei Unfällen.

Doch über die Norm hinaus gibt es weitere wichtige Aspekte, die die Sicherheit merklich verbessern können:

• 🛡️ Mehrschichtige Schalenausführung für Energieabsorption
• 🎯 Verstärkungen im Kinnbereich (besonders bei Arai und Shoei)
• 🌬️ Effektive Belüftungssysteme für bessere Konzentration
• 🔊 Geräuschdämpfung und aerodynamische Optimierung (z.B. bei LS2 und HJC)

Starke Belüftung hilft nicht nur, Schwitzen zu reduzieren, sondern sorgt auch dafür, dass Fahrer nicht frühzeitig ermüden. Kombiniert mit einer guten Geräuschdämmung steigert das den Fokus auf der Straße erheblich.

Extras und technische Features: Mehr als nur Schutz

Was früher nach Science-Fiction klang, ist heute bei vielen Marken bereits Standard: smarte Features, die nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Komfort verbessern. Bluetooth-Headsets, integrierte Sonnenblenden und gut durchdachte Belüftung tragen zu einem besseren Fahrgefühl bei.

Wer etwa auf Asmax S1 Motorrad-Headset oder FreedConn TCOM SC setzt, kann einfach mit Mitfahrern kommunizieren oder Musik genießen. Andere Optionen wie Fodsports FX8 Pro und Sena 50C bieten gar Kamerafunktionen und erweitern die Möglichkeiten immens.

• 🎧 Bluetooth-Integration für Kommunikation und Multimedia
• 🕶️ Integrierte Sonnenblenden regulieren das Licht
• 💨 Belüftungssysteme für frischen Fahrtwind
• 📷 Kameraoptionen für Aufnahmen unterwegs

Pflege und Wartung: So bleibt Ihr Helm lange in Topform

Ein optimaler Helm muss auch gut gepflegt und gewartet werden, um seine Schutzwirkung zu behalten und den Komfort zu erhalten. Stoffpolster lassen sich meist herausnehmen und sollen regelmäßig mit mildem Waschmittel gereinigt werden. Die Außenschale sollte mit geeigneten Reinigungssprays gepflegt und vor Sonnenlicht geschützt werden.

Nach einem Sturz oder sichtbaren Schäden empfiehlt es sich unbedingt, den Helm zu ersetzen, denn unsichtbare Schäden können die Schutzwirkung stark beeinträchtigen.

• 🧴 Regelmäßige Reinigung von Polstern und Schale
• 🛠️ Kontrolle auf Risse oder Verformungen
• ⏰ Austausch nach ca. 5 Jahren oder nach Unfällen
• 📦 Aufbewahrung im Helmbeutel ohne starke Hitze

FAQ – Häufig gestellte Fragen rund um Motorradhelme

• Wie finde ich die richtige Helmgröße?
  Messen Sie Ihren Kopfumfang knapp oberhalb der Augenbrauen und vergleichen Sie mit den Herstellerangaben. Probieren Sie den Helm mindestens 10 Minuten an, um den Sitz zu überprüfen.
• Was bedeutet MIPS und lohnt sich das?
  MIPS steht für ein spezielles Innenfutter, das rotierende Bewegungen bei einem Crash abfedert und somit zusätzlichen Schutz bietet. Gerade für sportliche Fahrer ist dies eine sinnvolle Investition.
• Wann sollte ein Motorradhelm ersetzt werden?
  Empfohlen wird der Austausch nach ca. 5 Jahren oder sofort nach einem Sturz, auch wenn keine äußerlichen Schäden sichtbar sind.
• Welche Hersteller sind führend bei Motorradhelmen?
  Spitzenmarken wie Schuberth, AGV, Arai, Bell und Shoei sind bekannt für hohe Sicherheit und Qualität.
• Kann ich Bluetooth-Headsets in jeden Helm integrieren?
  Moderne Helme unterstützen meist die Montage von Bluetooth-Headsets wie den Sena 50C oder Asmax F1. Vor dem Kauf immer prüfen!